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Omo...und die Bühnenpremiere

...und der Heiermann

die Rückseite

Der Höhepunkt des Jahres kam dann Silvester 1964. Am frühen Nachmittag spielte sich folgender Dialog in der Weichselstraße in F'Groden ab.

Achim: "Wir spielen heute Abend."
Deddy: "Häh? Wo?"
Achim: "In der Union in der Marktstraße."
Deddy: "Und mit wem?"
Achim: "Wir beide und noch ein Akkordeonspieler."
Deddy: "Und was soll ich spielen?"
Achim: "Schlagzeug."
Deddy: "Aber ich kann doch gar nicht Schlagzeug spielen."
Achim: "Macht nichts."
Deddy: "Ich habe doch auch gar kein Schlagzeug."
Achim: "Macht nichts."

Abends dann in der Union, einer Kneipe in Wilhelmshavens Innenstadt: Achim mit Gitarre und Tonbandgerät als Verstärker, der Kollege mit der Quetschkommode, dessen Namen ich leider vergessen habe, und ich mit einem Schlagzeug, das nur aus Trommeln bestand, weil Achim beim besten Willen keine Becken auftreiben konnte. Ich saß zum ersten Mal hinter so einer Kiste.

Quetschkommode fragte mich, was ich denn könne. Ich sagte ganz mutig: "Walzer". Wir spielten also einen Walzer. Dann fragte er mich, was ich denn noch könne. Ich antwortete : "Walzer". So spielten wir noch einen Walzer. Nach der folgenden Pause wiederholte sich dieses Frage- und Antwortspiel, so dass wir zwei Stunden lang nichts anderes als Walzer zum Besten gaben.

Von den Gästen war in dem kleinen Saal schon lange nichts mehr zu sehen. Irgendwann kam einer von der Theke, setzte sich ans Klavier und sang La Paloma (kein Walzer!). Und siehe da, auch die Gäste kamen wieder in den Saal. Wir hielten uns daraufhin vornehm zurück.

Der Wirt hatte dann ein Einsehen mit uns. "Hier Jungs", sagte er, "hier habt ihr jeder fünf Mark; aber nun geht man schön nach Hause."
Die erste selbst verdiente Kohle! Es war egal, dass man noch vor Mitternacht wieder zu Hause bei Mami war.